Johan Norberg über Einwanderung und menschliches Glück (u.a.)
Ein ausgezeichneter Artikel über Johan Norberg, Autor des Buches "In Defence of Global Capitalism". (Dank an liberti.li für den Link).
Über Einwanderung sagt er, dies sei die eine Seite der Globalisierung, die andere sei der freie Handel. Während jene auf der politischen Linken oft nur einseitig ersteres unterstützten, unterstützten die politisch Rechten oft nur letzteres.
Migration sei weltweit schon so umfangreich, daß sie nicht mehr einzudämmen sei, und das sei gut so. Aber die Bewegungsfreiheit müsse in einem liberalen Kontext geschehen. Norberg: "Es ist Zeit für unsere liberalen Gesellschaften, mit dem Entschuldigen aufzuhören, und unser Selbstbewußtsein wiederzuerlangen, und zu erklären, daß Toleranz und Freiheit unser Weg ist, und daß jene, die darauf aus sind, diese zu zerstören, keine Toleranz verdienen - die Vorstellung, daß wir unsere Werte [den Einwanderern] nicht auferlegen sollen, ist bizarr."
Bis hierhin kann ich ihm folgen, dann jedoch sagt er:
"Natürlich sollten wir das. Wir sollten jeden zwingen, jeden Menschen als freies und autonomes Individuum zu akzeptieren, ausgestattet mit den selben Rechten wie er selbst. Das ist das Gesetz einer liberalen, offenen Gesellschaft, und das ist es, was die kreativsten und humansten Gesellschaften der Weltgeschichte erzeugt hat. Wer immer diese Gesellschaft genießen will, muß sich ihr anpassen."
Da ist mir ein bißchen viel "wir" drin. Johan Norberg, der mal Anarchist gewesen ist, will nun, daß "wir" den Einwanderern die Freiheit aufzwingen. Vielleicht kommt er noch zur Erkenntnis, daß es am gerechtetsten (und mit der Freiheit des Einzelnen am ehesten in Übereinstimmung zu bringen) ist, jedem Einzelnen zu erlauben, soviel von seinen eigenen Wertvorstellungen seinen Mitmenschen aufzuzwingen, wie er will, sofern sie sich auf seinem Privateigentum befinden.
Der Rest des Artikels ist wieder sehr interessant, Norberg betreibt "Glücksforschung" und kommt zu der Erkenntnis, daß Freiheit nicht nur Wohlstand, sondern auch Glück bedeutet - und das auch, wenn eine gewisse Wohlstandsebene erreicht ist, bei der zusätzliches Geld selten zusätzliches Glück bedeteutet. In dem Fall, so Norberg, ist die Quelle des Glücks die Aktivitäten, die wir dann entfalten. (Welche wiederum, so möchte ich ergänzen, neue Arbeitsplätze und neuen Wohlstand für andere schaffen.)
Wenn Regierungen ihre Tätigkeit über die Versorgung mit dem Allernötigsten hinaus ausdehen, so Norberg, bedroht sie das Glück der Menschen.
Über Einwanderung sagt er, dies sei die eine Seite der Globalisierung, die andere sei der freie Handel. Während jene auf der politischen Linken oft nur einseitig ersteres unterstützten, unterstützten die politisch Rechten oft nur letzteres.
Migration sei weltweit schon so umfangreich, daß sie nicht mehr einzudämmen sei, und das sei gut so. Aber die Bewegungsfreiheit müsse in einem liberalen Kontext geschehen. Norberg: "Es ist Zeit für unsere liberalen Gesellschaften, mit dem Entschuldigen aufzuhören, und unser Selbstbewußtsein wiederzuerlangen, und zu erklären, daß Toleranz und Freiheit unser Weg ist, und daß jene, die darauf aus sind, diese zu zerstören, keine Toleranz verdienen - die Vorstellung, daß wir unsere Werte [den Einwanderern] nicht auferlegen sollen, ist bizarr."
Bis hierhin kann ich ihm folgen, dann jedoch sagt er:
"Natürlich sollten wir das. Wir sollten jeden zwingen, jeden Menschen als freies und autonomes Individuum zu akzeptieren, ausgestattet mit den selben Rechten wie er selbst. Das ist das Gesetz einer liberalen, offenen Gesellschaft, und das ist es, was die kreativsten und humansten Gesellschaften der Weltgeschichte erzeugt hat. Wer immer diese Gesellschaft genießen will, muß sich ihr anpassen."
Da ist mir ein bißchen viel "wir" drin. Johan Norberg, der mal Anarchist gewesen ist, will nun, daß "wir" den Einwanderern die Freiheit aufzwingen. Vielleicht kommt er noch zur Erkenntnis, daß es am gerechtetsten (und mit der Freiheit des Einzelnen am ehesten in Übereinstimmung zu bringen) ist, jedem Einzelnen zu erlauben, soviel von seinen eigenen Wertvorstellungen seinen Mitmenschen aufzuzwingen, wie er will, sofern sie sich auf seinem Privateigentum befinden.
Der Rest des Artikels ist wieder sehr interessant, Norberg betreibt "Glücksforschung" und kommt zu der Erkenntnis, daß Freiheit nicht nur Wohlstand, sondern auch Glück bedeutet - und das auch, wenn eine gewisse Wohlstandsebene erreicht ist, bei der zusätzliches Geld selten zusätzliches Glück bedeteutet. In dem Fall, so Norberg, ist die Quelle des Glücks die Aktivitäten, die wir dann entfalten. (Welche wiederum, so möchte ich ergänzen, neue Arbeitsplätze und neuen Wohlstand für andere schaffen.)
Wenn Regierungen ihre Tätigkeit über die Versorgung mit dem Allernötigsten hinaus ausdehen, so Norberg, bedroht sie das Glück der Menschen.