Thursday, September 22, 2005

Das globale Kartenhaus

Eine interessante Sichtweise über unsere Zivilisation im Hinblick auf Naturkatastrophen wie Hurrikan Katrina.

"Historisch gesehen haben komplexe Zivilisationen für einen Bruchteil der Zeit einfacherer landwirtschaftlicher Gesellschaften existiert, und dafür gibt es einen Grund: Nicht, wie wir arrogant annehmen, daß sie [die anderen hochentwickelten Z.] weniger technologisch fortgeschritten, klug und vernetzt waren als wir, sondern gerade weil sie so fortgeschritten und komplex waren, und somit verdammt schwierig zu verwalten.

Je größer das Kartenhaus, desto weiter der Fall. ... [Im Fall New Orleans] brauchte es ungefähr 72 Stunden, daß eine einigermaßen funktionierende, hoch technisierte, städtische, globalisierte, vernetzte und gut versorgte Bevölkerung in der reichsten Nation der Welt sich auflöste und sich wie eine umherschweifende primitive Schar zu benehmen begann."


Aus diesen Beobachtungen zieht der Autor folgende Schlüsse, was im Hinblick auf Naturkatastrophen zu tun ist (und im Grunde gilt dies auch für Terrorangriffe, obwohl diese bislang weniger tötlich gewesen sind):

1. Vertraue nicht deiner nationalen Regierung - wichtiger sind die Leute, die die Versorgungslinien für Lebensmittel, Wasser, Gesundheit, Energie und Sicherheit kontrollieren, nicht diejenigen, die fernab in irgendwelchen Ausschüssen sitzen.

2. Lebe nicht an einem dummen Ort - in einer Stadt unterhalb des Meeresspiegels nahe der Küste in einer Hurrikangegend z.B., oder in einem Erdbebengebiet wie Tokyo-Yokohama.

3. Liebe deinen Nächsten (deinen Nachbarn) - das ist derjenige, der deinen Hintern rettet, wenn's drauf ankommt.

Der Autor schließt mit den folgenden Worten:

"Wir leben in einem riesigen, prekären und kostbaren Kartenhaus. Wieviel davon zusammenbricht, und wie bald, wird von der Kraft seiner Bindungen abhängen: Nicht auf die aus Beton, sondern auf die barmherzigen, zivilen und gedanklichen."


Wie Nachbarschaftshilfe (in einer kleinen Gemeinde) aussehen kann beschreibt Sabine Barnhard hier.

Wednesday, September 21, 2005

Von innen erobert

Die englische Society for Individual Freedom lädt zu einer Veranstaltung zum Thema

"CULTURAL REVOLUTION, CULTURE WAR: BATTLE FOR BRITAIN"

Gastredner ist der einflußreichste Libertäre Großbritanniens, Dr. Sean Gabb.

6.30pm, Tuesday 4th October 2005

Westminster Arms (upstairs room)
9 Storey’s Gate
London
SW1P 3AT

Der Einstitt ist frei, Spenden willkommen.

Die Rede Gabbs wird auf video aufgenommen und eine Audio-Datei wird auf die Website der Libertarian Alliance eingestellt werden.

Hier die Beschreibung des Themas, das auch für Deutsche interessant sein dürfte, handelt es sich doch um die anglo-amerikanische Fassung der "68er", und was sie bislang erreicht bzw. angerichtet haben.

An Anglican Bishop nearly arrested for stating Church
doctrine. Villagers actually arrested for making fun of
gypsies. Museums stripped of "imperialist" symbols. This
is life in the Britain of today.

"Political correctness gone mad" some will say. Not so,
says Sean Gabb. He explains how Britain in particular, and
the English-speaking world in general, have been conquered
from within.

We face a new ruling class made up of the student radicals
of the 1960s and 70s. Now in power, they are creating in
their own behaviour all the corruption and bigotry and
hypocrisy that they falsely alleged against the liberal
democratic rulers they have replaced.

This being so, the leading writers of the "New Left" -
Antonio Gramsci, Louis Althusser and Michel Foucault -
become highly relevant for conservatives and libertarians.
They are relevant not because their analysis of liberal
democracy was correct, but because it explains what their
disciples are trying to do. Before we can change the
world, we need to understand it.


Wenn die Audio-Datei steht, werde ich sie hier verlinken und eine Kurzfassung auf deutsch einstellen.

Monday, September 19, 2005

Politik ist die Fortsetzung des Krieges . . .

. . . mit anderen Mitteln. Genauer: Politik ist Krieg minus physische Gewalt. Die Wahrheit der Verkehrung des berühmten (wenn auch oft falsch zitierten) Clausewitz-Wortes zeigte sich gestern wieder in der sogenannten "Elefantenrunde" (kommt vermutlich von "Porzellanladen") nach der Bundestagswahl. Dort war eine meisterhafte psychologische Kriegsführung eines mit Macht gedopten Kanzlers zu sehen, der virtuos auf der Klaviatur des größten Machtinstrumentes unserer Zeit, des Fernsehns, spielt.

Sunday, September 18, 2005

(Wahl-)Sonntagswort 18.09.2005

Wehe denen, die Ordnungen des Unheils anordnen, und den Schreibern, die Mühsal schreiben , um die Geringen von ihrem Rechtsanspruch zu verdrängen und den Elenden meines Volkes ihr Recht zu rauben, damit die Witwen ihr Plündergut werden und sie die Waisen plündern!

Jesaja 10: 1,2