Antikapitalistische Franzosen
Der geistige Zustand Frankreichs ist besorgniserregend. Sorgen machen dürfen sich nicht nur Franzosen selbst, sondern auch die unmittelbaren Nachbarn, die anderen Mitglieder der EU, und im Grunde die ganze Welt. Denn Frankreich ist nicht irgendein Land. Es ist ein Gründungsmitglied der EU; eine EU ohne Frankreich wäre wie ein Atom ohne Kern. Frankreich ist Atommacht und ständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates, stellt also, für ein Land seiner Größe (fünftgrößte Wirtschaftsmacht), relativ viel Gewicht auf der Bühne der Weltpolitik dar.
Man muß über den potentiellen Zusammenbruch eines Landes ja nicht traurig sein. Man ist ja über das "Verschwinden" einer Bombe, nachdem sie explodiert ist, auch nicht traurig - solange man bei der Explosion nichts abgekriegt hat.
Welthistorisch ist dieses Land aufgrund seiner Revolution von 1789 bedeutsam, die mit der Hoffnung auf "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" einherging. Aus dieser - äußerst blutigen - Revolution ging die erste moderne Demokratie hervor, nämlich die Art von Demokratie, der Mehrheitsherrschaft über alles geht.
Ist das vielleicht der Grund, weshalb, wie der Economist berichtet, Franzosen nur zu 35 % dem Satz zustimmen, daß "der freie Markt das beste zur Verfügung stehende System " ist? Zum Vergleich: 71 % der Amerikaner, 66 % der Briten und immerhin noch 65 % der Deutschen stimmen diesem Satz zu. Sehen wir im geistigen Zustand Frankreichs die zukünftige Entwicklung aller modernen Demokratien? Möglich ist das, denn Demokratie und freier Markt schließen sich langfristig gegenseitig aus. In einer Demokratie gelangen tendentiell diejenigen an die Macht, die auf dem "freien Markt" nichts erreichen. Sie haben daher einen Anreiz, Bestätigung darin zu finden, daß möglichst viele Menschen "ihr" System, das ihnen Macht und Erfolg gab, gut finden. In der Schulbildung, in der ganzen Kultur wird daher die Botschaft der "Solidarität" und der "sozialen Gerechtigkeit" verbreitet, Worte, die letztlich nur Hülsen sind, aber, wenn man an einen Inhalt glaubt, in der realen Welt zur Rechtfertigung von Gewaltinitiierung, also Erpressung, Diebstahl und Raub führt - und somit zu einem System, wo letztlich jeder gegen jeden kämpft - auch gegen sich selbst (bei den Gewalttaten im Umfeld der Studentenstreiks mischen auch Jugendliche aus den Vorstadtghettos mit, für die der Auslöser des Streiks, die Lockerung des Kündigungsschutzes, eigentlich eine Perspektive bildet).
Die Franzosen sind anderen Völkern Europas in Bezug auf "totale" Demokratie um ca. 100 bis 200 Jahre voraus, d.h. 4 bis 8 Generationen mehr, die auf "Demokratie" getrimmt worden sind, bis die letzten Reste des gesunden Menschenverstandes, der Zukunftsorientierung und des rücksichtsvollen Verhaltens anderen gegenüber aus den Köpfen verbannt waren. Das wirkt sich jetzt in Streiks, Gewaltexzessen und Blindheit gegenüber der Zukunft aus. Der Economist titelt in dieser Woche passenderweise mit dem Bild eines gallischen Hahns, dem die Augen verbunden sind - er wirkt wie jemand, der zu seiner Hinrichtung geht.
Man muß über den potentiellen Zusammenbruch eines Landes ja nicht traurig sein. Man ist ja über das "Verschwinden" einer Bombe, nachdem sie explodiert ist, auch nicht traurig - solange man bei der Explosion nichts abgekriegt hat.
Welthistorisch ist dieses Land aufgrund seiner Revolution von 1789 bedeutsam, die mit der Hoffnung auf "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" einherging. Aus dieser - äußerst blutigen - Revolution ging die erste moderne Demokratie hervor, nämlich die Art von Demokratie, der Mehrheitsherrschaft über alles geht.
Ist das vielleicht der Grund, weshalb, wie der Economist berichtet, Franzosen nur zu 35 % dem Satz zustimmen, daß "der freie Markt das beste zur Verfügung stehende System " ist? Zum Vergleich: 71 % der Amerikaner, 66 % der Briten und immerhin noch 65 % der Deutschen stimmen diesem Satz zu. Sehen wir im geistigen Zustand Frankreichs die zukünftige Entwicklung aller modernen Demokratien? Möglich ist das, denn Demokratie und freier Markt schließen sich langfristig gegenseitig aus. In einer Demokratie gelangen tendentiell diejenigen an die Macht, die auf dem "freien Markt" nichts erreichen. Sie haben daher einen Anreiz, Bestätigung darin zu finden, daß möglichst viele Menschen "ihr" System, das ihnen Macht und Erfolg gab, gut finden. In der Schulbildung, in der ganzen Kultur wird daher die Botschaft der "Solidarität" und der "sozialen Gerechtigkeit" verbreitet, Worte, die letztlich nur Hülsen sind, aber, wenn man an einen Inhalt glaubt, in der realen Welt zur Rechtfertigung von Gewaltinitiierung, also Erpressung, Diebstahl und Raub führt - und somit zu einem System, wo letztlich jeder gegen jeden kämpft - auch gegen sich selbst (bei den Gewalttaten im Umfeld der Studentenstreiks mischen auch Jugendliche aus den Vorstadtghettos mit, für die der Auslöser des Streiks, die Lockerung des Kündigungsschutzes, eigentlich eine Perspektive bildet).
Die Franzosen sind anderen Völkern Europas in Bezug auf "totale" Demokratie um ca. 100 bis 200 Jahre voraus, d.h. 4 bis 8 Generationen mehr, die auf "Demokratie" getrimmt worden sind, bis die letzten Reste des gesunden Menschenverstandes, der Zukunftsorientierung und des rücksichtsvollen Verhaltens anderen gegenüber aus den Köpfen verbannt waren. Das wirkt sich jetzt in Streiks, Gewaltexzessen und Blindheit gegenüber der Zukunft aus. Der Economist titelt in dieser Woche passenderweise mit dem Bild eines gallischen Hahns, dem die Augen verbunden sind - er wirkt wie jemand, der zu seiner Hinrichtung geht.