None of the Above
Der britische Humor ist zwar im Niedergang begriffen, aber wenn die Situation völlig trostlos ist, lebt er offenbar nochmal auf.
Am kommenden Donnerstag wählt Großbritannien – vermutlich wird die neue Regierung die alte sein.
Im Windschatten dieses Nicht-Events taucht, wie schon seit vielen Wahlen, eine
Kohorte von politischen Exzentrikern auf, die das Trauerspiel humoristisch ein wenig auflockern.
Viele der verrückten Kleinparteien haben zwar nur sozialistischen Schmarrn im Sinn, aber immerhin tragen sie ihn lustig vor. David Bishop z.B. von der "Church of the Militant Elvis" Partei würde in die Antarktis gehen und den Eisbergen "stop melting" zubrüllen. "Bringt zwar nicht viel, ist aber mehr, als was Busch un Blair tun".
Auch der schwarze Humor kommt nicht zu kurz. Die "Dungeons Death and Taxes" Partei verlangt die Rückkehr der Todesstrafe. Wer Abfall auf die Straße wirft, soll gehängt werden; Mörder und Leute, die falsche Abkürzungen beim text messaging verwenden, sollen ausgeweidet werden. Außerdem würden diese Partei den Erzfeind Frankreich besetzen lassen.
Eher libertär gibt sich die "Millennium Bean Party" (achtung, typisch britischer Kalauer: "The party for human beans"), die verspricht, "niemals eine Regierung zu bilden".
Der Klassiker unter den Kleinparteien auf der Insel ist die "Official Monster Raving Loony"("Offizielle Monströse Wahnsinnig Verrückte") Partei. (Motto: "Vote for Insanity, You Know it Makes Sense"). Sie feiern ihren Gründer, den 1999 verstorbenen "Screaming Lord Sutch" als den "erfolglosesten Politiker aller Zeiten". In ihrem Wahlprogramm versprechen sie eine 99-Pence Münze, "um am Kleingeld zu sparen". Als parlamentarische Reform schlagen sie vor, das manchmal widerspenstige House of Lords in ein "House of Cards" (Kartenhaus) zu verwandeln, damit die Regierung es leichter hat, "mit ihm umzugehen" bzw. "es auszuteilen" (beides in der Bedeutung des Begriffes "to deal with" beinhaltet). Klassengrößen sollen reduziert werden, indem die Klassenräume verkleinert werden und die Schüler zusammenrücken müssen.
Die Loonies haben aber auch einen ernsthaften Vorschlag. Als Regierungspartei würden sie die Wahlmöglichkeit "None of the Above" auf allen Wahlzetteln vorschreiben. Wenn "None of the Above" gewinnen sollte, muß die Wahl wiederholt werden, und keiner der bisherigen Kandidaten dürfte an der Wiederholung teilnehmen. (Sie bekämen aber einen Button mit der Aufschrift "I’m not even the best of a bad lot".)
Am kommenden Donnerstag wählt Großbritannien – vermutlich wird die neue Regierung die alte sein.
Im Windschatten dieses Nicht-Events taucht, wie schon seit vielen Wahlen, eine
Kohorte von politischen Exzentrikern auf, die das Trauerspiel humoristisch ein wenig auflockern.
Viele der verrückten Kleinparteien haben zwar nur sozialistischen Schmarrn im Sinn, aber immerhin tragen sie ihn lustig vor. David Bishop z.B. von der "Church of the Militant Elvis" Partei würde in die Antarktis gehen und den Eisbergen "stop melting" zubrüllen. "Bringt zwar nicht viel, ist aber mehr, als was Busch un Blair tun".
Auch der schwarze Humor kommt nicht zu kurz. Die "Dungeons Death and Taxes" Partei verlangt die Rückkehr der Todesstrafe. Wer Abfall auf die Straße wirft, soll gehängt werden; Mörder und Leute, die falsche Abkürzungen beim text messaging verwenden, sollen ausgeweidet werden. Außerdem würden diese Partei den Erzfeind Frankreich besetzen lassen.
Eher libertär gibt sich die "Millennium Bean Party" (achtung, typisch britischer Kalauer: "The party for human beans"), die verspricht, "niemals eine Regierung zu bilden".
Der Klassiker unter den Kleinparteien auf der Insel ist die "Official Monster Raving Loony"("Offizielle Monströse Wahnsinnig Verrückte") Partei. (Motto: "Vote for Insanity, You Know it Makes Sense"). Sie feiern ihren Gründer, den 1999 verstorbenen "Screaming Lord Sutch" als den "erfolglosesten Politiker aller Zeiten". In ihrem Wahlprogramm versprechen sie eine 99-Pence Münze, "um am Kleingeld zu sparen". Als parlamentarische Reform schlagen sie vor, das manchmal widerspenstige House of Lords in ein "House of Cards" (Kartenhaus) zu verwandeln, damit die Regierung es leichter hat, "mit ihm umzugehen" bzw. "es auszuteilen" (beides in der Bedeutung des Begriffes "to deal with" beinhaltet). Klassengrößen sollen reduziert werden, indem die Klassenräume verkleinert werden und die Schüler zusammenrücken müssen.
Die Loonies haben aber auch einen ernsthaften Vorschlag. Als Regierungspartei würden sie die Wahlmöglichkeit "None of the Above" auf allen Wahlzetteln vorschreiben. Wenn "None of the Above" gewinnen sollte, muß die Wahl wiederholt werden, und keiner der bisherigen Kandidaten dürfte an der Wiederholung teilnehmen. (Sie bekämen aber einen Button mit der Aufschrift "I’m not even the best of a bad lot".)
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