Tuesday, April 26, 2005

Was zu tun ist

In der heutigen LewRockwell.com-Ausgabe findes sich ein Artikel von Bill Walker, der sich damit befaßt, was für Libertäre "zu tun" sei. Ich habe ihn hier im wesentlichen übersetzt. (Auf die Schnelle, also ohne Gewähr!)
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Der Sozialismus ist intellektuell tot. Jedoch bleibt er überall an der Macht. Warum? Weil Libertäre, die ja behaupten, für den Markt zu sein, den Sozialismus mit sozialistischer Theorie und Praxis zu bekämpfen versuchen. Ohne das Internet-Protokoll gäbe es kein Internet. Ohne eine revolutionäre Theorie kann es keine revolutionäre Bewegung geben. Libertäre Meme (= "Kulturgene") können nur mit libertären Mitteln gewinnen.

Libertäre haben zuviel ihrer Anstrengungen in die leeren Formen der Demokratie gesteckt und dabei vergessen, daß Demokratie für den Sozialismus unabdingbar ist. Wir haben unser begrenztes Geld darauf verschwendet, eine Dritte Partei in die Wege zu leiten und noch mehr haben wir damit verschwendet, Politiker der großen Parteien zu "beeinflussen" und sie über uns zu Macht verholfen. Sozialisten dagegen haben bei jedem Schritt den Markt sehr effektiv genutzt.

Selbst auf der niedrigsten Ebene lokaler Regierungen haben Sozialisten selbstreplizierende und selbsterzeugende Systeme aufgestellt. Sie kämpfen für eine Verkaufssteuer zwecks "wirtschaftlicher Entwicklung". Wenn die Steuer beschlossen ist, werden die Gelder verwendet, um ihre "kapitalistischen" Unterstützer zu subventionieren. Dann geben ihnen ihre Unterstützer mehr Geld für zukünftige Kampagnen.

Das selbe Prinzip wird entlang der gesamten parasitären Nahrungskette angewandt. Jene, die Profit aus Grundstückserschließungen ziehen, weil sie Vorkenntnisse über regierungsseitige Grundstückskäufe haben. Jene, die Profit im Militärsektor aus Waffenhandelsverträgen und Militäroperationen erzielen. Jene, die die Zentralbank kontrollieren haben Vorkenntnisse über Zinssätze [...] Jedenfalls leiden Sozialisten heutzutage niemals an Geldmangel.

Kapitalisten sind genausowenig zur Selbstaufopfererug in der Lage, wie ein Mann in der Lage ist, sich selbst an seinen Schnürsenkeln hochzuheben. Das selbe gilt langfristig für jede Gruppe. Jene, die ihre eigenen Ressourcen opfern um andere zu subventionieren, ohne eine Entschädigung zu erhalten, werden allmählich von jenen ersetzt, die selbstfinanzierende Organisationen bauen.

[...]

Libertäre Strategie kann nicht darauf basieren, politische Ämter zu gewinnen und ihre Unterstützer mit der Beute zu belohnen; um im Nullsummenspiel der Politik zu gewinnen müßten Libertäre mehr als nur ihre Gegner berauben.

Statt dessen sollten sich Libertäre in einen asymmetrischen Mem-Krieg engagieren. Im Zeitalter des Internet ist es einfach, Meme zu verbreiten, jedoch ist das Problem des Hintergrundrauschens ein großes. Das Mem-Motto unserer Feinde ist: Eine oft genug erzählte Lüge wird zur Wahrheit. Dies stimmt nur, solange die Lügen von jenen Wahrheit isoliert bleiben, die sie zerstören würden. Aber die Lügen werden in der Tat sehr sicher isoliert. Die staatlichen Schulen Amerikas dienen als Wände zwischen sozialistisch geimpften Gehirnen und libertären Memen.

Gebt mir vier Jahre, die Kinder zu unterrichten, und der Samen, den ich gesetzt haben werde, wird niemals entwurzelt werden.

Natürlich haben Sozialisten weit mehr als vier Jahre, um ihre Samen in die Gehirne der staatsverschulten amerikanischen Kinder zu setzen, sie haben ein Minimum von 13 Jahren. Diese Jahre werden zweifach genutzt; erstens, indem die Fähigkeit zu lernen und individuell zu handeln verkrüppelt wird. [...]

Zweitens, soweit wie heutzutage möglich, implantieren die Schulen die bitteren Reste sozialistischer Meme. Während der Sozialismus nicht mehr beanspruchen kann, die glänzende Hoffnung der Zukunft zu sein, beansprucht er nun die primitive Vergangenheit als das moralische Ideal. "Grüne" Ideologie wird an jeder staatlichen Schule gelehrt; ihre Botschaft ist, daß Menschen bösartig sind, unsere Werke bösartig, und daß nur Kontrolle durch die Regierung sie davon abhalten kann, die fragile lebendige Welt zu zerstören (die ansonsten für immer in perfekter Harmonie weiter existieren würde). Asteroiden, Eiszeiten, Supernova und andere natürliche Lebenszerstörer werden in den heutigen Lehrplänen nicht an prominenter Stelle aufgeführt.

Die mentale "Entkonditionierung" an den staatlichen Schulen ist unser Hauptfeind, nicht die Qualität oder Quantität gegnerischer Meme. Aber dies ist auch eine taktische Gelegenheit.

Amerikas Staastsschulen sind voll von intelligenten Schülern, die sich zu Tode langweilen. Sie sind die grüne Todesverehrung leid, sie sind es leid, in Zeiten des Internet auf eine Tafel zu starren, sie sind es leid, von langweiligen Lehrern "unterrichtet" zu werden. Dies ist die demographische Gruppe, in der libertäre Meme kosteneffektiv verbreitet werden können. Die einzige erforderliche Einschränkung ist Geduld; eine Investition in Gymnasiasten wird zehn Jahre brauchen, um sich auszuzahlen. Das ist es wert.

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Wenn Libertäre den Mem-Krieg gewinnen wollen, müssen sie am Anfang ansetzen. Wir müssen das langfristige Ziel ins Auge fassen, die sehr jungen Menschen zu erreichen.

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Websites sollten konstruiert werden, die marktorientierte Umweltschutzlösungen verbreiten, zusammen mit Informationen über Kernkraft, Gentechnik, und klare und verständliche Ökonomie. Ökonomie-Meme werden sich von alleine verteilen; Menschen interessieren sich für Geld!

Es ist ein großer Fehler der libertären Bewegung, daß wir das Weltraum-Kolonisierungs-Mem nicht mehr genutzt haben. [...] Freie Märkte und Privateigentum können wirklich Leben auf anderen Welten verbreiten; dies ist das richtige Gegenmittel gegen das "Deep Green" Tod-den-Menschen-Mem.

Und auch in einer Zeit der DSL-Kabel spricht vieles dafür, einfach mal in die Bildungs-Gulags zu gehen und zu den Insassen zu sprechen. Als ungeschliffener und unscheinbarer libertärer Kandidat sprach in vor einigen Jahren vor vielen High-School Klassen und einigen Schulversammlungen. Die Reaktion war immer enthusiastisch, ich war das interessanteste Ding, das die Schüler (und Lehrer) in vielen Monaten gesehen hatten. Eine professionelle PowerPoint- oder Videopräsentation von einem gutgekleideten Angestellten eines Think-Tanks wäre sehr effektiv.

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