Die Religion ist schuld - nur: welche?
Zwei Wochen nach dem Anschlag in London vom 7. Juli und einen Tag nach dem zweiten Versuch erscheint im Londoner Guardian ein Kommentar von Polly Toynbee, in dem sie allen Religionen die Schuld an dieser Art Gewalt gibt. Ist doch klar: "Jene, die glauben, daß allein sie den einzigen Weg, die einzige Wahrheit und das einzige Leben kennen werden sich immer gerechtfertigt fühlen, alles mögliche im Namen [ihrer Religion] zu tun." Sie macht dabei klar, daß sie alle Religionen meint mit Ausnahme ihres eigenen Atheismus.
Sie erwähnt Killer-Sekten des Christentums, des Islam, des Hinduismus und des Buddhismus, erwähnt aber nicht die 170 Millionen Opfer der atheistischen Religion des 20. Jahrhunderts, des Sozialismus. Oder die ungezählten Opfer, die auf die Dreispitz-Kappe des Atheisten Napoleon gehen.
Sie ist zwar bekanntermaßen eine Gegnerin des Einsatzes der USA und Großbritanniens im Irak, erwähnt aber hier komischerweise nicht die Toten und Verletzten dort, die auf einen Glauben an die Macht und die "Wahrheit der Mehrheit" zurückgehen.
In der Tat ist der moderne islamistische Terror eine Form des Religionskrieges. Das Dumme ist nur, daß der Westen nicht merkt, daß auch er eine Religion vertritt. Ich meine nicht das Christentum, sondern eine Religion, die es schon lange vorher in den verschiedensten Formen gegeben hat, nämlich die Religion der Macht. Es ist eine Religion, die "den Menschen" (entweder das eigene Individuum, oder die eigene Rasse oder alle) zum Gott erhebt. Eine Religion, die überall dort zu finden ist, wo ein transzendenter Gott negiert wird. (Offenbar kommt kein Mensch ohne irgendeine Gottesform aus.)
Was nicht heißt, daß der Westen auf dieser atheistischen Religion gegründet wurde. Die westliche Zivilisation hat ihre Errungenschaften zu einem großen Teil dem Christentum zu verdanken, wie Thomas Woods in seinem Buch "How the Catholic Church Built Western Civilisation" ausführt. Das Christentum beinhaltet nämlich den Glauben an einen Gott, der ein geordnetes Universum geschaffen hat. Daraus ergibt isch irgendwann, und ergab sich tatsächlich, daß man mit Experimenten diese Ordnung erforschen und sie für sich nutzbar machen könnte. Auch das Prinzip der Nächstenliebe und der Toleranz ist aus dem Christentum erwachsen.
Dieses Wissen um ihr Fundament ist dem Westen jedoch im wesentlichen verlorengegangen. Und es ist ihm nicht bewußt, daß seine Gesellschaft immer noch auf einer Religion basiert - nun aber eine, die es schon zu Zeiten der Pharaonen gegeben hat und nicht minder tödlich ist als die "Sekten" anderer Religionen - im Gegenteil. Auch deshalb befindet er sich - trotz Irak - gegenüber dem islamistischen Terrorismus in der Defensive. Denn, wie schon Sun Zu sagte: "Wenn du die anderen nicht kennst und dich selbst nicht kennst, dann wirst du in jeder einzelnen Schlacht in Gefahr sein."
Sie erwähnt Killer-Sekten des Christentums, des Islam, des Hinduismus und des Buddhismus, erwähnt aber nicht die 170 Millionen Opfer der atheistischen Religion des 20. Jahrhunderts, des Sozialismus. Oder die ungezählten Opfer, die auf die Dreispitz-Kappe des Atheisten Napoleon gehen.
Sie ist zwar bekanntermaßen eine Gegnerin des Einsatzes der USA und Großbritanniens im Irak, erwähnt aber hier komischerweise nicht die Toten und Verletzten dort, die auf einen Glauben an die Macht und die "Wahrheit der Mehrheit" zurückgehen.
In der Tat ist der moderne islamistische Terror eine Form des Religionskrieges. Das Dumme ist nur, daß der Westen nicht merkt, daß auch er eine Religion vertritt. Ich meine nicht das Christentum, sondern eine Religion, die es schon lange vorher in den verschiedensten Formen gegeben hat, nämlich die Religion der Macht. Es ist eine Religion, die "den Menschen" (entweder das eigene Individuum, oder die eigene Rasse oder alle) zum Gott erhebt. Eine Religion, die überall dort zu finden ist, wo ein transzendenter Gott negiert wird. (Offenbar kommt kein Mensch ohne irgendeine Gottesform aus.)
Was nicht heißt, daß der Westen auf dieser atheistischen Religion gegründet wurde. Die westliche Zivilisation hat ihre Errungenschaften zu einem großen Teil dem Christentum zu verdanken, wie Thomas Woods in seinem Buch "How the Catholic Church Built Western Civilisation" ausführt. Das Christentum beinhaltet nämlich den Glauben an einen Gott, der ein geordnetes Universum geschaffen hat. Daraus ergibt isch irgendwann, und ergab sich tatsächlich, daß man mit Experimenten diese Ordnung erforschen und sie für sich nutzbar machen könnte. Auch das Prinzip der Nächstenliebe und der Toleranz ist aus dem Christentum erwachsen.
Dieses Wissen um ihr Fundament ist dem Westen jedoch im wesentlichen verlorengegangen. Und es ist ihm nicht bewußt, daß seine Gesellschaft immer noch auf einer Religion basiert - nun aber eine, die es schon zu Zeiten der Pharaonen gegeben hat und nicht minder tödlich ist als die "Sekten" anderer Religionen - im Gegenteil. Auch deshalb befindet er sich - trotz Irak - gegenüber dem islamistischen Terrorismus in der Defensive. Denn, wie schon Sun Zu sagte: "Wenn du die anderen nicht kennst und dich selbst nicht kennst, dann wirst du in jeder einzelnen Schlacht in Gefahr sein."
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