Monday, June 27, 2005

Geld-Ästhetik

Einmal noch wenigstens will ich den Ästhetik-Stein wieder fallen lassen - mal sehen, ob er auch diesmal nach unten fällt!

Hier eine Goldmünzen-Gallerie: Kapitalistische Ästhetik.

Hier eine Geldschein-Gallerie: Sozialistische Ästhetik.

OK - Einschränkungen:

1. Auch diese Goldmünzen sind Produkt eines staatlichen Eingriffs, nämlich des Goldstandards. Aber: Sie sind das Ergebnis von erheblich geringfügigeren Staatseingriffen als das Papiergeld. Mehr dazu hier.

2. Wirklich "be-greifen" kann man den (gerade auch ästhetischen) Unterschied zwischen Teildeckungs-Papiergeld und Realgeld nicht allein vom Angucken, sondern nur, wenn man auch mal das Realgeld in die Hände nimmt. Die relativ große Masse der Goldatomkerne sorgt dafür, wenn in großer Zahl in Goldmünzen oder -barren zusammengefügt, daß diese, selbst die kleineren, erstaunlich (weil meist ungewohnt) schwer in der Hand liegen. Gold "fühlt" sich genauso "unkaputtbar" an, wie es in Wirklichkeit ist. Papiergeld dagegen fühlt sich genauso wertlos an, wie es in Wirklichkeit ist.

Außerdem und überhaupt: Es ist, wie ich finde, viel ästhetischer, mit seinem Geld, egal wo auf der Welt, eben das zu kaufen, wonach einem gerade ist - OHNE vorher das Geld durch Hände gleiten zu lassen, denen die Transaktion eigentlich nichts angeht, die mein berucktes Papier entgegennehmen und mir anders bedrucktes Papier zurückgeben. Ersteres ist mit Gold möglich, nicht mit Papiergeld, das ich (oder mein Verkäufer) über Banken tauschen lassen muß, wenn ich in Ländern mit anderer Währung etwas einkaufe. Letzteres hat die Ästhetik eines Hinterhof-Budenzaubers, ersteres dagegen - das Ergebnis freien, ungehemmten Handels, ist echte Magie der unsichtbaren Hand.

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