Nicht am "Stolz der List der Gier und des Elends" teilhaben
Auch wer nicht an eine in der Bibel offenbarte göttliche Wahrheit glaubt, dem kann das älteste Buch der Welt dennoch eine nie versiegende Quelle von Lebensweisheiten sein. Das gilt umso mehr, wenn man sich die Mühe macht, die Texte aus den Sprachen heraus zu verstehen, in denen sie zuerst niedergeschrieben wurden (hebräisch im Alten, altgriechisch im Neuen Testament). Dann treten gelegentlich Bedeutungen zutage, die viel tiefschürfender sind als das, was auch in den besten Übersetzungen übrigbleibt.
Leider kann ich beide alten Sprachen nicht und bin daher auf andere angewiesen. Gestern fand ich einen Artikel, der die Geschichte mit dem Sündenfall behandelt und den entsprechenden hebräischen Text erläutert. Und siehe da, die Symbolik der Geschichte wird viel deutlicher.
Drei Probleme hatte ich bislang mit diesem Satz: Warum ein Baum – warum soll "Wissen" von einem Baum kommen? Dann: Warum sollte ein gütiger Gott bloß wollen, daß wir unwissend bleiben? Und: Adam und Eva sind im weiteren Verlauf der Erzählung nicht "an dem Tag" gestorben. Also was nun?
Im erwähnten Artikel erklärt Lloyd Kinder, daß ein Baum sowohl Aufrichtigkeit wie auch Stolz und Hochmut symbolisiert. Der "Baum des Lebens" symbolisiere Aufrichtigkeit, der andere dagegen den Stolz. Das in Gen 2,17 verwendete hebräische Wort für "Erkenntnis" bedeute auch "List". Das Wort für "Gut" kann auch Vergnügen oder Wohlstand bedeuten, das Wort für "Böse" auch Bedrückheit, Gebrechen, Elend.
Man könnte den Satz also auch so lesen: "Aber am Stolz an der List der Gier und des Elends sollst du nicht teilnehmen, denn an dem Tag, da mußt du sterben."
Macht schon mehr Sinn. Doch was ist mit dem Sterben "an dem Tag"?
Offenbar, so Kinder, ist ein spiritueller [oder seelischer] Tod gemeint, auf den der körperliche Tod (kausal) folgt. "Sünde verursacht unseren Tod und Stolz ist eine Sünde, die uns blind macht unserer eigenen Sündhaftigkeit gegenüber. Daher ist Stolz die gefährlichste Sünde."
Also lautet eine hebräische Lesart von Gen. 2, 17 etwa:
"Aber am Stolz an der List der Gier und des Elends, daran darfst du nicht teilhaben; denn an dem Tag, da mußt du seelisch sterben, woraufhin du körperlich sterben wirst."
Leider kann ich beide alten Sprachen nicht und bin daher auf andere angewiesen. Gestern fand ich einen Artikel, der die Geschichte mit dem Sündenfall behandelt und den entsprechenden hebräischen Text erläutert. Und siehe da, die Symbolik der Geschichte wird viel deutlicher.
aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da mußt du sterben!
(Genesis, 2, 17)
Drei Probleme hatte ich bislang mit diesem Satz: Warum ein Baum – warum soll "Wissen" von einem Baum kommen? Dann: Warum sollte ein gütiger Gott bloß wollen, daß wir unwissend bleiben? Und: Adam und Eva sind im weiteren Verlauf der Erzählung nicht "an dem Tag" gestorben. Also was nun?
Im erwähnten Artikel erklärt Lloyd Kinder, daß ein Baum sowohl Aufrichtigkeit wie auch Stolz und Hochmut symbolisiert. Der "Baum des Lebens" symbolisiere Aufrichtigkeit, der andere dagegen den Stolz. Das in Gen 2,17 verwendete hebräische Wort für "Erkenntnis" bedeute auch "List". Das Wort für "Gut" kann auch Vergnügen oder Wohlstand bedeuten, das Wort für "Böse" auch Bedrückheit, Gebrechen, Elend.
Man könnte den Satz also auch so lesen: "Aber am Stolz an der List der Gier und des Elends sollst du nicht teilnehmen, denn an dem Tag, da mußt du sterben."
Macht schon mehr Sinn. Doch was ist mit dem Sterben "an dem Tag"?
Offenbar, so Kinder, ist ein spiritueller [oder seelischer] Tod gemeint, auf den der körperliche Tod (kausal) folgt. "Sünde verursacht unseren Tod und Stolz ist eine Sünde, die uns blind macht unserer eigenen Sündhaftigkeit gegenüber. Daher ist Stolz die gefährlichste Sünde."
Also lautet eine hebräische Lesart von Gen. 2, 17 etwa:
"Aber am Stolz an der List der Gier und des Elends, daran darfst du nicht teilhaben; denn an dem Tag, da mußt du seelisch sterben, woraufhin du körperlich sterben wirst."
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